Es war ein Schachzug, wie er für die Castro-Brüder üblich ist. Mit der angekündigten Freilassung von 52 Dissidenten schlägt das kubanische Regime gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe: Das Ausland applaudiert angesichts der „positiven Geste“, der Journalist Guillermo Fariñas legt seinen Hungerstreik nieder, der ihn zur Symbolfigur für die internationalen Medien machte, die „Damen in Weiß“ haben keinen Anlass mehr für ihre Proteste. Und ob einer der Freigelassenen nach seiner geplanten Ausreise nach Europa je wieder in die kubanische Mangelwirtschaft und Repression zurückkehren wird, ist fraglich. Zwar hat Castro der katholischen Kirche versprochen, jeder dürfe heimkehren – doch dafür benötigen die Freigelassenen wie alle Kubaner eine Genehmigung.
http://www.tagesspiegel.de/meinung/wir-lassen-uns-nicht-erpressen/1879836.html
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