Fidel Castro veröffentlicht seine Memoiren, sein Bruder Raul kündigt ein bisschen Marktwirtschaft an. Doch die Castro-Brüder wollen keine Wende – sondern Machterhalt.
Zumindest optisch hat sich in Kuba etwas verändert: Raul Castro, der sonst stets im grünen Kampfanzug auftritt, zeigte sich in Anzug und Krawatte den zum Jubeln abkommandierten Massen. Fidel Castro hingegen, seit seinem Rücktritt auf Raten meist im Pyjama oder Jogginganzug zu sehen, absolvierte gleich mehrere Auftritte in Uniform und behauptete, passend dazu, physisch wieder fit zu sein – schwer glaubhaft bei akutem Darmkrebs. Und um die Verwirrung vollkommen zu machen, kündigte Raul Castro marktwirtschaftliche Reformen an, die, westlichem Wunschdenken zufolge, die Rückkehr zum Kapitalismus beinhalten – oder wenigstens das behutsame Öffnen einer seit Jahrzehnten verschlossenen Tür.
http://www.tagesspiegel.de/meinung/andere-meinung/die-einbetonierte-revolution/1898224.html
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