Republik Kuba
IGFM: Kubanischer Menschenrechtsverteidiger seit 30 Tagen im Hungerstreik
Jorgé Cervantes García in kritischem gesundheitlichen Zustand
Santiago de Cuba / Frankfurt am Main (27. Juni 2011) – Nach Informationen der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) verschlechtert sich der Zustand des inhaftierten Menschenrechtsverteidigers Jorgé Cervantes García zunehmend. Cervantes begann seinen Hungerstreik unmittelbar nach seiner Verhaftung am 29. Mai 2011, um gegen seine erneute willkürliche Inhaftierung zu protestieren. Seit dem 10. Juni befindet er sich auf der Intensivstation im Häftlingssektor des Saturnino Lora Hospitals von Santiago de Cuba. Wie die IGFM mitteilt, haben in den vergangenen Tagen sowohl in Kuba als auch in Spanien wiederholt Solidaritätsdemonstrationen für Cervantes stattgefunden und seine unverzügliche Freilassung eingefordert.
Der inhaftierte kubanische Menschenrechtsverteidiger Jorgé Cervantes García schwebt aufgrund seines Hungerstreiks seit einigen Tagen in akuter Lebensgefahr. Lamasiel Gutiérrez Romero, ehemalige politische Gefangene und Mitglied der Gefangenenhilfsorganisation „Damen in Weiß“, und Néstor Rodríguez Lobaina, der in April 2011 freigelassene und nach Spanien abgeschobene Gründer der kubanischen pro-demokratischen Jugendbewegung für Demokratie, teilten der IGFM in persönlichen Gesprächen mit, dass der Zustand von Cervantes sich zunehmend verschlechtert und sie sich große Sorgen um sein Leben machen. Gleiche Meldungen kommen von seiner Mutter Alba García Verdrecia und dem Menschenrechtler Dr. Daniel Ferrer García, die das Castro-Regime wiederholt öffentlich aufgefordert haben, Cervantes Tod zu verhindern und ihn freizulassen.
Cervantes García wurde am 29. Mai erneut verhaftet und in der Zentrale der Staatssicherheit „Versalles“ in Santiago de Cuba in Isolationshaft genommen. Davor befand er sich bereits 16 Jahre wegen „Respektlosigkeit gegenüber Castro“ und „konterrevolutionären Aktivitäten“ in Haft, bevor er für vier Jahre auf Bewährung bedingt freigelassen wurde. Die Bewährung wurde Ende Mai aufgrund seines fortwährenden Engagements für Menschenrechte ausgesetzt. Der Grund dafür war, dass Cervantes in seiner Heimatstadt Contramaestre (Santiago de Cuba) Poster mit Kritik am sozialen und infrastrukturellen Verfall auf Kuba auf öffentlichen Plätzen angebracht hatte.
Solidaritätsdemonstrationen in Kuba und Spanien
Seit über einer Woche demonstrieren seine Familie und Freunde vor dem Krankenhaus in Santiago de Cuba. Obwohl sie wiederholt von der Polizei und der Staatssicherheit gewalttätig angegriffen werden, verharren sie vor Ort und werden nach eigenen Angaben ihren Protest erst beenden, wenn Cervantes freigelassen wird. Am Dienstag und Mittwoch sind mehrere Menschenrechtler vor dem Krankenhaus verhaftet worden, darunter Rolando Rodríguez Lobaina, Yoandris Gutierrez Vargas, Yaquelin García Jans und Soraya Milanés Guerra. Seine Schwester Odelys Cervantes Garcia wurde bereits am 17. Juni von Ordnungskräften misshandelt und festgenommen. Vor der kubanischen Botschaft in Madrid in Spanien demonstrierten dahin in Zwangsexil abgeschobene ehemalige politische Gefangene aus Kuba. „Wir wollen nicht, dass wieder ein Mensch auf Kuba sein Leben verliert, nur weil er für die fundamentalen Rechte aller Kubaner einsteht“, teilte der IGFM der ehemalige politische Gefangene Néstor Rodríguez Lobaina aus Malaga mit.
Informationen zur Menschenrechtslage in der Republik Kuba:
http://www.igfm.de/Kuba.456.0.html
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