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Republik Kuba
Castro-Regime fürchtet Gedenken
an verstorbenen Dissidenten
Kubanische Behörden reagieren mit Drohungen und Verhaftungen
Havanna/Frankfurt am Main (22. Februar 2012) – Wie die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) berichtet, planen Dissidenten und Bürgerrechtler in ganz Kuba Gedenkveranstaltungen für den am 23. Februar 2010 in Folge eines Hungerstreiks in Haft verstorbenen Menschenrechtler Orlando Zapata Tamayo. Die kubanischen Behörden, die aufgrund des für Ende März geplanten Papstbesuches ohnehin sehr gereizt auf Protestkundgebungen reagieren, versuchen die geplanten Veranstaltungen mittels Verhaftungen, Drohungen, Ausgangssperren und gewalttätigen Polizei-einsätzen zu verhindern.
Nach Angabe der IGFM wurden Mitglieder der oppositionellen Vereinigung „Pedro Luis Boitel Partei für Demokratie“ in der Provinz Matanzas von der politischen Polizei verfolgt, bedroht und verhört, um die Vorbereitungen für die morgige Gedenkfeier zu verhindern. Rangel Mazano, Mitglied der „Pedro Luis Boitel Partei für Demokratie“ berichtet, dass er zu einem Verhör auf eine Polizeistation gebracht und bedroht wurde, abends nicht auf die Straße zu gehen und nicht an Feierlichkeiten für Zapata Tamayo teilzunehmen. Die Menschenrechtsaktivisten Caridad Brunate und Lázaro Díaz wurden ebenfalls festgenommen, bedroht und verhört.
Orlando Zapata Tamayo wurde am 20. März 2003 im Zuge des sogenannten kubanischen „Schwarzen Frühlings“ verhaftet, als er an einem Hungerstreik für die Freilassung politischer Gefangener im Haus der Dissidentin Marta Beatriz Roque Cabello teilnahm. Wegen “Erregung öffentlichen Ärgernisses und zivilem Ungehorsam“ wurde er erst zu einer Haftstrafe von drei Jahren verurteilt, die später auf 36 Jahre angehoben wurde. Aus Protest gegen die unmenschlichen Haftbedingungen im Gefängnis „Kilo 7“ in der ostkubanischen Provinz Camagüey trat er in Hungerstreik, der 85 Tage andauerte. Zapata Tamayo verstarb im Alter von nur 42 Jahren im Hermanos Ameijeiras-Krankenhaus in Havanna. Durch seinen Hungertod wurde er zum Symbol der kubanischen Oppositionsbewegung.
IGFM: Einschüchterungsversuche vor dem Papstbesuch sind vergeblich
IGFM-Vorstandssprecher Martin Lessenthin wertet das harte Vorgehen kubanischer Behörden gegen Regimegegner als Zeichen der Angst des Castro-Regimes vor weiteren Protestkundgebungen vor dem anstehenden Papstbesuch. "Die Bemühungen des kubanischen Regimes, unbequeme Wahrheiten zu verschleiern, sind zwangsläufig zum Scheitern verurteilt“, so Lessenthin. „Das repressive Castro-Regime trägt die alleinige Verantwortung für den Tod der verstorbenen Regimekritiker Orlando Zapata Tamayo, Pedro Luis Boitel und Wilman Villar Mendoza. Daran werden auch Drohungen und Verhaftungen nichts ändern.“
Wie die IGFM weiter berichtet, lässt sich die kubanische Opposition von den Einschüchterungsversuchen nicht beeindrucken. Der regimekritische Blogger Luis Felipe Rojas erklärte: “Zapata, wo immer er jetzt auch sein mag, sieht, dass unser Kampf weitergeht und wir nicht nur am 23. Februar auf die Straßen gehen, um an seinen Tod zu erinnern.“
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